Ui, glatt bin ich mal wieder über meine eigenen Vorurteile gestolpert:
Ich wollte eine Wähe backen, hatte aber keinen Kuchenteig im Haus - weder einen bereits ausgewallten, noch einen noch nicht ausgewallten - weder budget noch bio. Was also tun? Schnell einen einkaufen gehen, im Wissen, dass "schnell" heisst, mit dem Fahrrad oder dem Auto 5 Minuten in den Laden zu fahren, dort einzukaufen und weil man ja grad dabei ist, sich eben doch nicht nur für Kuchenteig zu entscheiden, sondern gleich den ganzen Wocheneinkauf zu tätigen. An der Kasse anstehen oder sich mit dem Selfscanninggerät auseinandersetzen, die gekauften Schätze verladen und 5 Minuten zurück fahren. Macht alleine rasch eine halbe Stunde aus. Zu Hause die Schätze ausladen, auspacken und verstauen, macht nochmals rasch eine Viertelstunde aus. Aus dem Schnell wird somit rasch eine Dreiviertelstunde.
Ich entschied mich fürs Alternativprogramm und googelte nach Kuchenteig. Und tatsächlich: Nur gerade Mehl, Salz, Butter und Wasser sind nötig, um einen Kuchenteig zu machen. Mit grosser Skepsis und keinerlei Erfahrung machte ich mich an die Arbeit und lachte mich innerlich aus, weil ich nicht an ein Gelingen glaubte. Aber denkste! Nach wenigen Minuten war mein Teig fertig, ich ganz ehrlich schon ein wenig erfreut und gleichzeitig noch immer recht skeptisch, ob sich der dann auch verarbeiten liesse. Auch da stellte sich mein Widerstand als weder hilfreich, geschweige denn nötig heraus. Der Teig - nach kurzer Ruhepause, bereitete die hellste Freude beim Verarbeiten. Und dann das Grösste: Die Wähe wurde von allen dermassen gelobt, dass ich mir vornahm, künftig weniger häufig Fertigteige einzukaufen. Denn einerseits hatte ich Zeit gespart, musste keinen unnötigen Einkauf einlegen und bekam erst noch mehr positive Resonanz als auf dem herkömmlichen Weg. Ich outete mich bzw. meinen ersten selbstgemachten Teig und erhielt nebst Lob auch noch Bewunderung und viel Respekt - von den Kindern wie auch von meinem Mann.
Und mein Fazit aus der Sache?
Ich fragte mich, wo sich weitere Vorurteile in und um mich verstecken und was passiert, wenn ich sie angehe.
Gleichzeitig identifizierte ich mich unglaublich innig mit meinen Kunden, die z.B. infolge eines Burnouts oder einer Erschöpfung bedingt durch eine ADHS-Ausprägung oder wegen ihrer Online- und Mediensucht einen Termin mit mir vereinbaren. Viel Skepsis und wenig Hoffnung sitzen mir beim Erstkontakt gegenüber. Und sind dann erste Teilerfolge erreicht (zu vergleichen mit dem Fertigstellen des Teiges), legen sich die Zweifel noch lange nicht: "Verhebet das würklich?" Die Angst vor einem Rückfall ist gross. Statt zu sehen, was bereits erreicht wurde und sich selbst über die Teilziele zu freuen oder sogar Gefühle von Stolz und Freude zuzulassen, wird weiter gehadert. Und erst wenn nach Abschluss einer vereinbarten Interventionszeit und aller erreichten Ziele auch Feedbacks von aussen kommen, glaubt man der Sache ...
... langsam zumindest.
Heinomal, muss es wirklich so harzig gehen!? Warum nur stellen sich so gerne unnütze Vorurteile zwischen unsere Gewohnheiten und die nötigen Veränderungen?
N e u e s - A l l t ä g l i c h e s , V e r b l ü f f e n d e s - E r f r i s c h e n d e s - L e h r r e i c h e s - E r s c h ü t t e r n d e s
Montag, 30. Juni 2014
Montag, 23. Juni 2014
Risk the risk!?
Das Leben ist EIN grosses Risiko! Das Leben ist immer lebensgefährlich und alles, was wir tun ist riskant. Genauso aber auch das, was wir nicht tun! Kein Wunder also, klammern wir uns an Gewohnheiten fest. Gewohnheiten sind unser Gerüst im Alltag, das Sicherheit vermittelt. Gewohnheiten sind es aber auch, die uns lasch und träge machen, die uns unachtsam werden lassen, die unseren Blickwinkel einengen.
Es ist Sommer. Und jeden Sommer wagen wir es erneut, die langen Hosen im Kasten hängen zu lassen und statt dessen Bein zu zeigen - zumindest wir Frauen. Und ganz ehrlich, im Frühsommer braucht es dazu schon etwas Mut, weil die Beine noch käsig weiss sind. Und je mehr man es wagt, desto mehr Freude bekommt man, weiter Mut ins Abstreifen von alten Gewohnheiten zu investieren.
Gewohnheiten per se sind ja nichts Schlechtes. Aber
Gewohnheiten der Gewohnheit willen sind unglaublich langweilig und unattraktiv. Oder finden Sie es spannend, immer nur dieselben Gesprächsthemen zu pflegen? Vom Sex will ich hier nicht schreiben, aber Sie haben ja sicher eine eigene Phantasie und können sich ausmalen, wie viel Lust immer und immer wiederkehrende Gewohnheiten auslösen - kein Wunder wird die Lust durch Last ersetzt und der Sex schläft ein ...
Es tut gut, sich selbst beruflich und privat regelmässig einen Schritt nebst sich selbst zu stellen. So von aussen betrachtet, fällt es uns leichter, zu erkennen, wo und welche und allenfalls auch wie diese Gewohnheiten abgelöst oder zumindest erweitert werden könnten.
Nun ist die Krux an der Sache, dass gerade die Menschen, die es am
nötigsten hätten, Gewohnheiten zu verlassen, dies aus eigenem Antrieb gar nicht mehr schaffen, weil sie nämlich nah einer Erschöpfung, eines Burnouts sind. So weiter zu machen bedeutet, geradewegs weiter in die Krise zu investieren. In diesem Fall heisst es Timeout einlegen, reflektieren und analysieren - em effektivsten mit erfahrenen Fachpersonen zusammen - und mit den noch vorhandenen Ressourcen Aufbauarbeit leisten. Defizite schliessen, Fallstricke und -türen beseitigen, allenfalls energiefressende Beziehungen oder Beziehungsmuster hinter sich zu lassen und stattdessen Neues zuzulassen.
Nur für eine Minderheit von Menschen stimmt der vorangegangene Abschnitt nicht. Rund 5% der Bevölkerung trägt eine ausgeprägte ADHS-Ausprägung mit sich herum. Solche Menschen überfordern sich regelmässig und finden sich in der Erschöpfung wieder, weil sie genau kein Risiko an sich vorbeiziehen liessen. No risk no fun ist ihre Devise - zwar meist unbewusst, dafür unglaublich konsequent. Das Tragische aber ist, dass es nicht um "risk" dem "fun" wegen geht, sondern das Risiko an und für sich zur Gewohnheit wurde: Dinge werden aufgeschoben bis der Druck unwiderstehlich wird. Launen werden ausgelebt. Neues wird ausprobiert und angepackt, häufig aber dann nicht zu Ende gebracht.
Personen mit einer ADHS-Ausprägung können den Abschnitt "Nun ist die Krux ..." für sich so lesen,
indem sie das Wort Gewohnheit durch Risiko ersetzen. Dann stimmt er auch für sie. Für uns Psychologen hingegen heisst es, genau hinzuschauen und zu erkennen, wer nun zu welchem Typ Mensch gehört. Zwar gilt auch für uns: Jeder Mensch ist einzigartig und das uns verbindende ist unser Hang und unsere Liebe zu Gewohnheiten.
Als Pädagogische Psychologin und als Paar- und Familientherapeutin bin ich mich gewohnt, Gewohnheiten abzugewöhnen - zuerst und ganz wichtig: Bei und mit mir selbst immer wieder, wie auch bei und mit meinen Kunden zusammen. Wollen auch Sie sich von alten Gewohnheiten entrümpeln? RISK the RISK!
Es ist Sommer. Und jeden Sommer wagen wir es erneut, die langen Hosen im Kasten hängen zu lassen und statt dessen Bein zu zeigen - zumindest wir Frauen. Und ganz ehrlich, im Frühsommer braucht es dazu schon etwas Mut, weil die Beine noch käsig weiss sind. Und je mehr man es wagt, desto mehr Freude bekommt man, weiter Mut ins Abstreifen von alten Gewohnheiten zu investieren.
Gewohnheiten per se sind ja nichts Schlechtes. Aber
Gewohnheiten der Gewohnheit willen sind unglaublich langweilig und unattraktiv. Oder finden Sie es spannend, immer nur dieselben Gesprächsthemen zu pflegen? Vom Sex will ich hier nicht schreiben, aber Sie haben ja sicher eine eigene Phantasie und können sich ausmalen, wie viel Lust immer und immer wiederkehrende Gewohnheiten auslösen - kein Wunder wird die Lust durch Last ersetzt und der Sex schläft ein ...
Es tut gut, sich selbst beruflich und privat regelmässig einen Schritt nebst sich selbst zu stellen. So von aussen betrachtet, fällt es uns leichter, zu erkennen, wo und welche und allenfalls auch wie diese Gewohnheiten abgelöst oder zumindest erweitert werden könnten.
Nun ist die Krux an der Sache, dass gerade die Menschen, die es am
nötigsten hätten, Gewohnheiten zu verlassen, dies aus eigenem Antrieb gar nicht mehr schaffen, weil sie nämlich nah einer Erschöpfung, eines Burnouts sind. So weiter zu machen bedeutet, geradewegs weiter in die Krise zu investieren. In diesem Fall heisst es Timeout einlegen, reflektieren und analysieren - em effektivsten mit erfahrenen Fachpersonen zusammen - und mit den noch vorhandenen Ressourcen Aufbauarbeit leisten. Defizite schliessen, Fallstricke und -türen beseitigen, allenfalls energiefressende Beziehungen oder Beziehungsmuster hinter sich zu lassen und stattdessen Neues zuzulassen.
Nur für eine Minderheit von Menschen stimmt der vorangegangene Abschnitt nicht. Rund 5% der Bevölkerung trägt eine ausgeprägte ADHS-Ausprägung mit sich herum. Solche Menschen überfordern sich regelmässig und finden sich in der Erschöpfung wieder, weil sie genau kein Risiko an sich vorbeiziehen liessen. No risk no fun ist ihre Devise - zwar meist unbewusst, dafür unglaublich konsequent. Das Tragische aber ist, dass es nicht um "risk" dem "fun" wegen geht, sondern das Risiko an und für sich zur Gewohnheit wurde: Dinge werden aufgeschoben bis der Druck unwiderstehlich wird. Launen werden ausgelebt. Neues wird ausprobiert und angepackt, häufig aber dann nicht zu Ende gebracht.
Personen mit einer ADHS-Ausprägung können den Abschnitt "Nun ist die Krux ..." für sich so lesen,
indem sie das Wort Gewohnheit durch Risiko ersetzen. Dann stimmt er auch für sie. Für uns Psychologen hingegen heisst es, genau hinzuschauen und zu erkennen, wer nun zu welchem Typ Mensch gehört. Zwar gilt auch für uns: Jeder Mensch ist einzigartig und das uns verbindende ist unser Hang und unsere Liebe zu Gewohnheiten.
Als Pädagogische Psychologin und als Paar- und Familientherapeutin bin ich mich gewohnt, Gewohnheiten abzugewöhnen - zuerst und ganz wichtig: Bei und mit mir selbst immer wieder, wie auch bei und mit meinen Kunden zusammen. Wollen auch Sie sich von alten Gewohnheiten entrümpeln? RISK the RISK!
Montag, 16. Juni 2014
Ja, ich hab's getan!
Da sind sie wieder! Überall klettern und ranken sie sich im Garten und klammern sich zwischen meinem schönen Lavendel, an unserer Buchenhecke und am Gitter vom Hasengehege fest: Die Wicken oder korrekterweise Winden genann. Kennen Sie sie? Schön sehen sie zwar aus, aber sie sind unmöglich! Den ganzen Sommer lang kämpfe ich jeweils gegen dieses Beikraut, wie es korrekterweise heute heisst. Unkraut war früher einmal. Alles ändert sich, die Wicke aber bleibt!
Und jedes Mal, wenn ich eine Ausreisse, muss ich an meine Kindheit denken und mich überwinden, es eben doch zu tun, sie auszureissen.
Denn auf jeder der unzähligen und unglaublich langweiligen Sonntagsspaziergänge - es gab ja noch keine Kickboards und die Sonntagsschuhe durften auch nicht schmutzig oder noch schlimmer "abtschiengget" werden - begegnete ich am Wegrand Wicken. Wollte ich sie achtlos abreissen, wurde ich ermahnt: "Das ist eine Regenblume. Wen man eine Regenblume abzwickt oder ausreisst, regnet es." Da mir das immer und immer wieder eingetrichtert wurde und mein Respekt erwachsenen Personen und erst recht natürlich meinen Eltern gegenüber unsagbar gross war, glaubte ich. So fest verankerte sich also die Ermahnung in meinem Gedächtnis, dass ich noch heute jedes Mal beim Jäten daran denken muss. Inzwischen weiss ich zum Glück, dass das nicht stimmt. In meiner Kindheit aber - ich erinnere mich - habe ich da und dort mit grossem schlechten Gewissen eben doch eine gepflückt - schön waren sie eben doch! Und genauso jedes Mal dachte ich mir schuldbewusst: "Und jetzt bin dann ich schuld, dass es regnen wird ..."
Inzwischen bin ich Psychologin geworden und beschäftige mich im Alltag häufig mit Menschen, die gefangen sind in sogenannten negativen, einengenden Glaubenssätzen und Blockaden (andere können eh alles besser als ich, ich habe kein Glück verdient, mein Leben findet auf der Schattenseite statt, ich schaff das nicht ...), in Vorurteilen (Leute mit Burnout sind nur zu faul zum Arbeiten, früher war alles besser, Frauen und Technik, Leute mit ADHS sind kranke Spinner, ...) und in überholten "Volksdogmen" oder Aberglauben (Mütter sind unersetzlich, Männer sind das stärkere Geschlecht, ein Klaps auf den Hintern hat noch niemandem geschadet, ...).
Beim Ausreissen von Wicken weiss ich, dass ich keine Chancen habe. Ich müsste sie ausgraben, wirklich die ganze Erde ersetzen oder mit einer gehörigen Chemiebombe dahinter, denn dieses lästige Un- - oh, Entschuldigung, Beikraut - bildet in der Erde einerseits sehr tiefe Wurzeln, andererseits sehr viele fädenartige Verzweigungen. Und aus jeder Restwurzel kann eine neue Pflanze entstehen.
Ist es nicht genauso mit unseren gedanklichen und emotionalen Einschränkungen, die wir freimütig mit uns mittragen? Wir können uns im Kopf zwar sagen, dass sie falsch und überholt und unfair sind aber der Körper reagiert eben doch. Die Blockaden hocken tief verwurzelt in uns fest und nutzen jede Gelegenheit, um sich wieder irgendwo festzuklammern und hochzuklettern - genauso wie meine Regenblumenerinnerung.
Ich habe übrigens gelesen, dass Tagetes ein natürliches Mittel gegen Winden seien. Nun, ich liebe zwar die Farbe Orange, aber Tagetes kommen mir nicht in den Garten! Und wenn ich das so schreibe, so frage ich mich gerade, ob es nicht vielen Menschen genau ergeht im Alltag: Sie sind zwar erschöpft, aber etwas ändern wollen sie trotzdem nicht. Sie sind zwar nahe einem Burnout, aber zu einer Psychologin oder einem Psychiater gehen, das dann doch nicht! Sie sind zwar in unzähligen Konflikten verstrickt, aber lieber weitere Blockaden aufbauen (das Leben war schon immer ungerecht mit mir, mich versteht einfach niemand, ich kann nur mir selbst vertrauen, lösen muss ich es eh selbst ...), als sie anzugehen und aufzulösen.
Ich versichere Ihnen, ein Gespräch mit einer Fachperson ist weit weniger tragisch als Tagetes im Garten zu haben!!! Packen Sie Ihren Mut und vereinbaren Sie einen Termin! Und falls es genau an diesem Tag dann regnen sollte, so bin nicht ich schuld! Ja, ich habe es auch dieses Jahr bereits mehrfach getan und ich kämpfe weiter gegen die Acker- und Zaunwinden in unserem Garten. Ist er nicht unglaublich schön, der Sommer? Übrigens keine Spur von Regenwolke am Himmel! Let's twist again - lieber ich als die Winde!
Und jedes Mal, wenn ich eine Ausreisse, muss ich an meine Kindheit denken und mich überwinden, es eben doch zu tun, sie auszureissen.
Denn auf jeder der unzähligen und unglaublich langweiligen Sonntagsspaziergänge - es gab ja noch keine Kickboards und die Sonntagsschuhe durften auch nicht schmutzig oder noch schlimmer "abtschiengget" werden - begegnete ich am Wegrand Wicken. Wollte ich sie achtlos abreissen, wurde ich ermahnt: "Das ist eine Regenblume. Wen man eine Regenblume abzwickt oder ausreisst, regnet es." Da mir das immer und immer wieder eingetrichtert wurde und mein Respekt erwachsenen Personen und erst recht natürlich meinen Eltern gegenüber unsagbar gross war, glaubte ich. So fest verankerte sich also die Ermahnung in meinem Gedächtnis, dass ich noch heute jedes Mal beim Jäten daran denken muss. Inzwischen weiss ich zum Glück, dass das nicht stimmt. In meiner Kindheit aber - ich erinnere mich - habe ich da und dort mit grossem schlechten Gewissen eben doch eine gepflückt - schön waren sie eben doch! Und genauso jedes Mal dachte ich mir schuldbewusst: "Und jetzt bin dann ich schuld, dass es regnen wird ..."
Inzwischen bin ich Psychologin geworden und beschäftige mich im Alltag häufig mit Menschen, die gefangen sind in sogenannten negativen, einengenden Glaubenssätzen und Blockaden (andere können eh alles besser als ich, ich habe kein Glück verdient, mein Leben findet auf der Schattenseite statt, ich schaff das nicht ...), in Vorurteilen (Leute mit Burnout sind nur zu faul zum Arbeiten, früher war alles besser, Frauen und Technik, Leute mit ADHS sind kranke Spinner, ...) und in überholten "Volksdogmen" oder Aberglauben (Mütter sind unersetzlich, Männer sind das stärkere Geschlecht, ein Klaps auf den Hintern hat noch niemandem geschadet, ...).
Beim Ausreissen von Wicken weiss ich, dass ich keine Chancen habe. Ich müsste sie ausgraben, wirklich die ganze Erde ersetzen oder mit einer gehörigen Chemiebombe dahinter, denn dieses lästige Un- - oh, Entschuldigung, Beikraut - bildet in der Erde einerseits sehr tiefe Wurzeln, andererseits sehr viele fädenartige Verzweigungen. Und aus jeder Restwurzel kann eine neue Pflanze entstehen.
Ist es nicht genauso mit unseren gedanklichen und emotionalen Einschränkungen, die wir freimütig mit uns mittragen? Wir können uns im Kopf zwar sagen, dass sie falsch und überholt und unfair sind aber der Körper reagiert eben doch. Die Blockaden hocken tief verwurzelt in uns fest und nutzen jede Gelegenheit, um sich wieder irgendwo festzuklammern und hochzuklettern - genauso wie meine Regenblumenerinnerung.
Ich habe übrigens gelesen, dass Tagetes ein natürliches Mittel gegen Winden seien. Nun, ich liebe zwar die Farbe Orange, aber Tagetes kommen mir nicht in den Garten! Und wenn ich das so schreibe, so frage ich mich gerade, ob es nicht vielen Menschen genau ergeht im Alltag: Sie sind zwar erschöpft, aber etwas ändern wollen sie trotzdem nicht. Sie sind zwar nahe einem Burnout, aber zu einer Psychologin oder einem Psychiater gehen, das dann doch nicht! Sie sind zwar in unzähligen Konflikten verstrickt, aber lieber weitere Blockaden aufbauen (das Leben war schon immer ungerecht mit mir, mich versteht einfach niemand, ich kann nur mir selbst vertrauen, lösen muss ich es eh selbst ...), als sie anzugehen und aufzulösen.
Ich versichere Ihnen, ein Gespräch mit einer Fachperson ist weit weniger tragisch als Tagetes im Garten zu haben!!! Packen Sie Ihren Mut und vereinbaren Sie einen Termin! Und falls es genau an diesem Tag dann regnen sollte, so bin nicht ich schuld! Ja, ich habe es auch dieses Jahr bereits mehrfach getan und ich kämpfe weiter gegen die Acker- und Zaunwinden in unserem Garten. Ist er nicht unglaublich schön, der Sommer? Übrigens keine Spur von Regenwolke am Himmel! Let's twist again - lieber ich als die Winde!
Dienstag, 10. Juni 2014
War oder wahr?
"Die Psychiatrie wird im Jahr 2014 die weitaus wichtigste medizinische Disziplin sein."Das lese ich heute Abend im NZZ-Folio 6/2014. Verblüffend, dass das Zitat vor genau 50 Jahren geschrieben wurde. Der Autor, Herr Isaac Asimov (1919 - 1992) war ein russisch-amerikanischer Sachbuch- und Science-Fiction-Verfasser. Und, stimmen seine Prophezeihungen? Sind sie wahr geworden?
Wahr ist, ...
... dass in der Schweiz täglich vier Personen Suizid begehen.
... dass jeder 5. Arbeitnehmer unter psychischen Erkrankungen leidet.
http://www.wido.de/fileadmin/wido/downloads/pdf_pressemitteilungen/wido_pra_pm_fzr12_082012.pdf
... dass sich die Zahl der psychischen Erkrankungen und die Krankheitschreibungen aus psychischen Gründen in den vergangenen 10 Jahren mehr als verdoppelt haben.
... dass schweizweit rund doppelt so viele Erwerbstätige über eine grosse oder teilweise grosse psychische und nervliche Belastung am Arbeitsplatz (41%) wie über eine grosse oder teilweise grosse körperliche Belastung am Arbeitsplatz (23%) berichten. https://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=en&msg-id=28328
... dass zwei Drittel der Erwerbstätigen über Stress oder Zeitdruck berichten. Auch kommen Spannung am Arbeitsplatz (36%) und Nervosität (33%) oft vor. Rund 10% der Erwerbstätigen verspüren gar Angst bei ihrer Arbeit. https://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=en&msg-id=28328
... dass psychische Erkrankungen die Schweiz 15 Mia CHF pro Jahr kosten. über die Hälfte sind indirekte Folgekosten wie Produktivitätseinbussen, Arbeitsausfall udn Frühpensionierung. http://www.mediadesk.uzh.ch/articles/2013/depressionen-kosten-ueber-zehn-milliarden.html
Ich lese weiter in Herrn Asimovs Prognosen:
"Die Menschheit wird weitgehend zu einer Spezies von Maschinenbeaufsichtigern geworden sein, und auch die Schulen werden sich darauf ausrichten."Mein Handy surrt, doch ich bin im Dilemma, weil gleichzeitig der Steamer pfeifft. Unterbrochen beim Lesen werde ich trotzdem und muss nach den Maschinen schauen. Schlafen die Kinder, rufen die Maschinen. Offenbar also doch wahr, was Herr Asimov vor 50 Jahren schrieb?
Wieder zurück im Text lese ich weiter:
"Die bedrückendste Spekulation, die ich zum Leben im Jahr 2014 äussern kann, lautet: Das Wort, das im Vokabular jener künftigen Gesellschaft voller erzwungener Freizeiten den schillerndsten Klang haben wird, heisst "Arbeit"!"War nun Herr Asimov ein Wahrsager? Oder war er einfach seiner Zeit voraus und lebte bereits das, was für uns Alltag geworden ist: Die Vermischung von Phantasie und Wirklichkeit, von Raum und Zeit, von Beruf und Privatleben, von Freizeit und Zwang? War das nun oder ist es wahr - das ist nun die Frage! Bzw. wenn das alles ein- und dasselbe geworden ist, so frage ich mich ernsthaft, ob wir uns nicht alle die eine Schulstunde hätten sparen können, damals als es um das Merkblatt "war oder wahr" ging. Mögen Sie sich auch noch daran erinnern? Wahr das langweilig! (Nein, das war kein Tippfehler, sondern eine gewollte Wortspielerei)
Herr Asimov konnte die Zeit vorwärtsdrehen. Wir hingegen können sie nicht rückwärtsdrehen. Das ist doch wahrlich nicht fair! Warum soll das eine gehen und das andere nicht?
Ich beschliesse, künftig noch intensiver im Hier und Jetzt zu leben, um mich all diesen Dilemmas weitgehendst zu entziehen. Und ich rate Ihnen dringendst, es auch so zu tun! Die Wahrheit war vielleicht einmal. Oder stimmt jetzt auch: Die Warheit wahr vielleicht einmal? Wahrum nur ist das alles immer so kompliziert?
Montag, 2. Juni 2014
Und los geht's ... - mit Pfingstrosen
Überall sieht man sie, die Pfingstrosen. Knallige oder pastellfarbene, immer sehr prall gefüllte, unglaublich faszinierende Blumen. Nur um Pfingsten herum blühen sie, sonst ist der Strauch ziemlich unscheinbar.
Aus kleinen Knospen heraus, denen man nicht wirklich viel zutraut, entwickeln sich faustgrosse Prachtsblumen. Und sobald sie draussen sind und blühen, fragt man sich unweigerlich, wie so eine Blume in der Knospe drin Platz hatte und wie sich überhaupt so etwas Grandioses entwickeln konnte.
Ganz ähnlich kommt es mir oft auch mit Menschen in einer Krise vor, denen ich im Beruf begegne: Sobald sie davon abzubringen sind, statt ihrer Defizite, den Fokus auf ihr Potential und Ihre Ressourcen zu legen, entwickelt sich Unglaubliches!
Versuchen Sie es selbst! Jetzt ist die richtige Saison dafür: Kaufen Sie sich einen Bund Pfingstrosen und lassen Sie sich fasziniert auf die Geschehnisse in Ihrer Blumenvase ein. Und falls Sie danach angesteckt werden und ebenfalls mehr Blühen und Strahlen in Ihr Leben holen möchten, so ist eben genau jetzt auch die richtige Saison dafür!
Brauchen Sie unsere Unterstützung?
Das Powermanagement-Team wünscht Ihnen eine schöne Vorfreude auf Pfingsten und erholsame und sonnige Freitage!
Herzlichst
Franziska
Aus kleinen Knospen heraus, denen man nicht wirklich viel zutraut, entwickeln sich faustgrosse Prachtsblumen. Und sobald sie draussen sind und blühen, fragt man sich unweigerlich, wie so eine Blume in der Knospe drin Platz hatte und wie sich überhaupt so etwas Grandioses entwickeln konnte.
Ganz ähnlich kommt es mir oft auch mit Menschen in einer Krise vor, denen ich im Beruf begegne: Sobald sie davon abzubringen sind, statt ihrer Defizite, den Fokus auf ihr Potential und Ihre Ressourcen zu legen, entwickelt sich Unglaubliches!
Versuchen Sie es selbst! Jetzt ist die richtige Saison dafür: Kaufen Sie sich einen Bund Pfingstrosen und lassen Sie sich fasziniert auf die Geschehnisse in Ihrer Blumenvase ein. Und falls Sie danach angesteckt werden und ebenfalls mehr Blühen und Strahlen in Ihr Leben holen möchten, so ist eben genau jetzt auch die richtige Saison dafür!
Brauchen Sie unsere Unterstützung?
Das Powermanagement-Team wünscht Ihnen eine schöne Vorfreude auf Pfingsten und erholsame und sonnige Freitage!
Herzlichst
Franziska
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