

Mir stand ein beruflicher Termin bevor, und deshalb konnte ich weder eine zeitaufwändige Läuseprozedur vornehmen, noch war ich mir sicher, ob vom letzten Sommer her überhaupt noch entsprechende Mittel vorhanden waren, noch wusste ich, ob meine Zimmerpflanzen dieselbe Mittel vertragen. Also entschied ich mich, die Läuse kurz unter fliessendem Wasser so gut es ging mit den Händen abzuwaschen und die Pflänzchen nach draussen an die Sonne zu stellen.
Ich dachte mir: In der Psychologie ist Standortwechsel oft hilfreich. Und was sich bewährt, sollte man auch auf andere Situationen adaptieren und ausprobieren können.
Als ich ins Büro kam, entdeckte ich, dass das 4. Pflänzchen, das zwar luftlinienmässig ca. 300 Meter von den anderen weg von denselben Tierchen befallen ist. Ich verfuhr mit der gleichen Methode und stellte die Pflanze auf den Fenstersims.
Heute als ich sie in einer Arbeitspause wieder ins Büro holen wollte, endteckte ich ein Glückskäferchen (Marienkäfer), das genüsslich auf dem Pflänzchen rumkrabbelte und sich den Läusen annahm. Wie musste ich für mich schmunzeln.
Ich lerne: Meine Intervention der Adaption mit dem Standortwechsel und der rudimentären Erstversorgung durchs Abwaschen haben dazu beigetragen, dass die WIRKLICHE LÖSUNG überhaupt erst greifen konnte: Die richtige Fachkraft kam hinzu und und griff ein.

So aber werde ich darin bestärkt, dass jede Intervention klar überlegt und mit grosser Verantwortung und Achtsamkeit gesetzt sein muss - und zwar nur dann, wenn man sich ihrer auch sicher ist - egal ob in der Psychologie oder in der Natur. Und wer es dabei schafft, die Gelassenheit zu bewahren, hat schon halb gewonnen!
Auf unsere alle Gelassenheit und Erfolge!
Herzlichst, Franziska Bischof