Liebe Leserin, lieber Leser
Gestern entdeckte ich voller Schreck, dass meine 4 aus den Ferien geschmuggelten Pflänzchen, die ich mit viel Hingabe und Freude nun ein halbes Jahr pflegte und mich an ihrer Entwicklung freute, LÄUSE eingefangen haben! Viele kleine, schwarze, miese Läuse!
Mir stand ein beruflicher Termin bevor, und deshalb konnte ich weder eine zeitaufwändige Läuseprozedur vornehmen, noch war ich mir sicher, ob vom letzten Sommer her überhaupt noch entsprechende Mittel vorhanden waren, noch wusste ich, ob meine Zimmerpflanzen dieselbe Mittel vertragen. Also entschied ich mich, die Läuse kurz unter fliessendem Wasser so gut es ging mit den Händen abzuwaschen und die Pflänzchen nach draussen an die Sonne zu stellen.
Ich dachte mir: In der Psychologie ist Standortwechsel oft hilfreich. Und was sich bewährt, sollte man auch auf andere Situationen adaptieren und ausprobieren können.
Als ich ins Büro kam, entdeckte ich, dass das 4. Pflänzchen, das zwar luftlinienmässig ca. 300 Meter von den anderen weg von denselben Tierchen befallen ist. Ich verfuhr mit der gleichen Methode und stellte die Pflanze auf den Fenstersims.
Heute als ich sie in einer Arbeitspause wieder ins Büro holen wollte, endteckte ich ein Glückskäferchen (Marienkäfer), das genüsslich auf dem Pflänzchen rumkrabbelte und sich den Läusen annahm. Wie musste ich für mich schmunzeln.
Ich lerne: Meine Intervention der Adaption mit dem Standortwechsel und der rudimentären Erstversorgung durchs Abwaschen haben dazu beigetragen, dass die WIRKLICHE LÖSUNG überhaupt erst greifen konnte: Die richtige Fachkraft kam hinzu und und griff ein.
Hätte ich in meiner grossen ersten Enttäuschung gestern beim Entdecken der Biestchen einen Aktionismus losgetreten, wäre die Gärtnerkiste wohl jetzt ausgeräumt, infolge anstehendem Termin aber nicht wieder eingeräumt. Hätte ich Mittel gefunden, hätte ich ein schlechtes Gewissen, ob es auch das richtige sei. Wobei hätte ich keines gefunden, wäre meine Enttäuschung weiter gewachsen und meine Hilflosigkeit damit. Ich wäre in beiden Situationen mit unguten Gefühlen und vermutlich gehetzt, weil in Zeitknappheit, zu meinem Termin gekommen. Wie auch immer die Sache ausgegangen wäre, ich hätte keine Lernentwicklung durchgemacht.
So aber werde ich darin bestärkt, dass jede Intervention klar überlegt und mit grosser Verantwortung und Achtsamkeit gesetzt sein muss - und zwar nur dann, wenn man sich ihrer auch sicher ist - egal ob in der Psychologie oder in der Natur. Und wer es dabei schafft, die Gelassenheit zu bewahren, hat schon halb gewonnen!
Auf unsere alle Gelassenheit und Erfolge!
Herzlichst, Franziska Bischof
N e u e s - A l l t ä g l i c h e s , V e r b l ü f f e n d e s - E r f r i s c h e n d e s - L e h r r e i c h e s - E r s c h ü t t e r n d e s
Mittwoch, 15. März 2017
Montag, 6. März 2017
"Ich bin auch ein Blindenhund!"
Liebe Leserin, lieber Leser
Kinder lernen sehr viel von uns Erwachsenen. Das Gleiche gilt auch umgekehrt. Das wissen wir zwar längst, doch ist es immer wieder verblüffend, WAS wir lernen. Kinder bringen Kompliziertes so oft sehr einfach auf den Punkt. So lernte ich heute Folgendes als ich mit unserem 6jährigen Sohn unterwegs war.
Wir fuhren mit der Stadtbahn von Zug 2 Stationen bis zu unserem Zuhause. In der 1. Station stieg ein Mann mit einem Blindenhund ein. Unser Sohn hat noch nie bewusst einen Blindenhund gesehen und beobachtete ihn lange und ich spürte, wie ihn eine Frage brannte. Beim nächsten Halt - zum Glück konnten wir aussteigen - fragte er mich:
"Mama, was ist das für ein Hund? Der hat eine ganz andere Leine."
Ich: "Das ist ein Blindenhund. Der Mann ist blind oder sehr stark sehbehindert und der Hund hilft ihm, den Weg zu finden, den er selbst nicht sehen kann." Dann erklärte ich ihm, wie ein Blindenhund ausgebildet wird und dass nach dieser sehr schwierigen Ausbildung es sein Job sei, Blindenhund zu sein. Danach war ein paar Sekunden konzentrierte Ruhe und dann die Anmerkung: "Mama, du hast ja auch einen Job und Papa hat auch einen Job. Ihr beide arbeitet im Büro in Eurer eigenen Firma. Aber was ist denn eigentlich eine Firma?" Ich: "Es gibt ganz viele verschiedene Firmen und alle verkaufen etwas. Z.B. Coop oder Migros sind auch Firmen und die verkaufen Milch. Und unsere Firma verkauft anderen Firmen Lösungen, wie man mit schwierigen Situationen umgeht." Daraufhin kicherte es neben mir: "Das ist echt lustig, Mama! Dann bist du und Papa also auch ein Blindenhund, weil ihr auch anderen helft." So hatte ich mir das noch nie überlegt. Der Kreis war also wieder geschlossen. Unser Sohn weiss jetzt, was mein Job ist. Und ich - ganz ehrlich - fühlte mich schon ein bisschen gerührt, mit einem Blindenhund verglichen zu werden. Als so wichtig habe ich meine Arbeit bis jetzt nie betrachtet. Morgen gehe ich bestimmt noch motivierter und aufrechter zur Arbeit.
Ich lade Sie ein: Machen Sie den Selbsttest und erklären Sie mal etwas ganz Kompliziertes einem Kind oder einer betagten Person. Ob Ihnen das gelingt werden Sie anhand der Reaktion sofort spüren. Wenn sich nämlich das Gegenüber ernst und verstanden fühlt, strahlt das auch wieder auf Sie ab. Ihr beide werdet ab dem Gespräch wachsen und euch gut fühlen. Wer Schwieriges auch einfach erklären kann, ist ein Alltagsheld - immer wieder!
Werden auch Sie ein Blindenhund und erzählen Sie mir bei unserer nächsten Begegnung, wie das vor sich ging! Ich freue mich darauf!
Herzlichst, Ihre Franziska Bischof
Kinder lernen sehr viel von uns Erwachsenen. Das Gleiche gilt auch umgekehrt. Das wissen wir zwar längst, doch ist es immer wieder verblüffend, WAS wir lernen. Kinder bringen Kompliziertes so oft sehr einfach auf den Punkt. So lernte ich heute Folgendes als ich mit unserem 6jährigen Sohn unterwegs war.
Wir fuhren mit der Stadtbahn von Zug 2 Stationen bis zu unserem Zuhause. In der 1. Station stieg ein Mann mit einem Blindenhund ein. Unser Sohn hat noch nie bewusst einen Blindenhund gesehen und beobachtete ihn lange und ich spürte, wie ihn eine Frage brannte. Beim nächsten Halt - zum Glück konnten wir aussteigen - fragte er mich:
"Mama, was ist das für ein Hund? Der hat eine ganz andere Leine."
Ich: "Das ist ein Blindenhund. Der Mann ist blind oder sehr stark sehbehindert und der Hund hilft ihm, den Weg zu finden, den er selbst nicht sehen kann." Dann erklärte ich ihm, wie ein Blindenhund ausgebildet wird und dass nach dieser sehr schwierigen Ausbildung es sein Job sei, Blindenhund zu sein. Danach war ein paar Sekunden konzentrierte Ruhe und dann die Anmerkung: "Mama, du hast ja auch einen Job und Papa hat auch einen Job. Ihr beide arbeitet im Büro in Eurer eigenen Firma. Aber was ist denn eigentlich eine Firma?" Ich: "Es gibt ganz viele verschiedene Firmen und alle verkaufen etwas. Z.B. Coop oder Migros sind auch Firmen und die verkaufen Milch. Und unsere Firma verkauft anderen Firmen Lösungen, wie man mit schwierigen Situationen umgeht." Daraufhin kicherte es neben mir: "Das ist echt lustig, Mama! Dann bist du und Papa also auch ein Blindenhund, weil ihr auch anderen helft." So hatte ich mir das noch nie überlegt. Der Kreis war also wieder geschlossen. Unser Sohn weiss jetzt, was mein Job ist. Und ich - ganz ehrlich - fühlte mich schon ein bisschen gerührt, mit einem Blindenhund verglichen zu werden. Als so wichtig habe ich meine Arbeit bis jetzt nie betrachtet. Morgen gehe ich bestimmt noch motivierter und aufrechter zur Arbeit.
Ich lade Sie ein: Machen Sie den Selbsttest und erklären Sie mal etwas ganz Kompliziertes einem Kind oder einer betagten Person. Ob Ihnen das gelingt werden Sie anhand der Reaktion sofort spüren. Wenn sich nämlich das Gegenüber ernst und verstanden fühlt, strahlt das auch wieder auf Sie ab. Ihr beide werdet ab dem Gespräch wachsen und euch gut fühlen. Wer Schwieriges auch einfach erklären kann, ist ein Alltagsheld - immer wieder!
Werden auch Sie ein Blindenhund und erzählen Sie mir bei unserer nächsten Begegnung, wie das vor sich ging! Ich freue mich darauf!
Herzlichst, Ihre Franziska Bischof
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